Das Berufsausbildungsförderungsgesetz – kurz BAföG – soll diejenigen unterstützen, die familiär nicht über die wirtschaftlichen Mittel verfügen, ein Studium selbst zu finanzieren.
Es ist zur Hälfte ein Zuschuss und zur anderen Hälfte ein zinsloses Darlehen, das du nach dem Studium zurückzahlen musst. Die Höhe der Rückzahlung beträgt höchstens 10.000 Euro.
Ob du BAföG-berechtigt bist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und muss immer individuell geprüft werden. Relevant dabei sind:
Wenn du die entsprechenden Voraussetzungen erfüllst, hast du daher einen Rechtsanspruch auf Förderung. Die konkrete Höhe des BAföG-Satzes wird jedes Jahr neu berechnet, d. h. du musst jedes Jahr den Antrag neu stellen. Entscheidend für die Berechnung deiner Bedarfshöhe sind:
Sollten deine Einkünfte aus Nebenjobs 5.400 Euro (monatlich sind das ungefähr 450 Euro) im zwölfmonatigen Bewilligungszeitraum übersteigen, wird die Förderung entsprechend gekürzt. Das Kindergeld zählt nicht zu den anzurechnenden Einkünften. Bei selbstständiger Tätigkeit bleibt ein Gewinn von maximal 4.400 Euro in einem Jahr anrechnungsfrei. Ist der Bewilligungszeitraum des BAföG kürzer, wird das zulässige Einkommen anteilig berechnet.
Solltest du über mehr als 8.200 Euro Vermögen verfügen, musst du erst den darüberliegenden Teil aufbrauchen, bevor du Anspruch auf BAföG hast. Liegst du nur wenig drüber, kann der Vermögensrestbetrag auch anteilig auf dein BAföG angerechnet werden. Für Kind(er) und/oder Ehepartner_innen gelten weitere Freibeträge. Zudem kannst du besondere Kosten der Ausbildung, wie z. B. Studiengebühren, auf Antrag geltend machen.
Es kann auch passieren, dass du kein oder nur wenig BAföG bekommst, weil deine Eltern „zu viel“ verdienen. Sollten sich jedoch die wirtschaftlichen Verhältnisse deiner Eltern oder deiner_deines Lebenspartner_in verschlechtern, kannst du jederzeit einen Aktualisierungsantrag stellen.
Grundsätzlich gilt: BAföG zu beantragen macht immer Sinn. Denn auch eine Ablehnung kann im Hinblick auf andere staatliche Unterstützungen (z. B. Wohngeld) nützlich sein. Die Antragstellung geht ganz einfach online. Allerdings ist der Antrag recht ausführlich und du brauchst etwas Geduld, um alle notwendigen Papiere zusammenzusammeln. Liegen dem BAföG-Amt deine vollständigen Unterlagen vor, dauert die Bearbeitung in der Regel bis zu zwei Monate. Das Geld wird dann rückwirkend ab Antragstellung gezahlt. In finanziellen Notlagen ist es auch möglich, beim BAföG-Amt einen Vorschuss zu beantragen.
Unter bestimmten Umständen können Studierende die Förderung auch unabhängig von ihren Eltern bekommen. Dafür müssen zunächst einmal die allgemeinen BAföG-Voraussetzungen erfüllt werden. Ist das gegeben, kann in Ausnahmefällen elternunabhängiges BAföG bewilligt werden. Ein Ausnahmefall liegt nach § 11 Abs. 2a und 3 des BAföG vor, wenn
Die Höhe der Förderung richtet sich nach deiner Lebenssituation. Der Höchstsatz liegt aktuell bei 853 Euro im Monat. Dazu kommt ein möglicher Zuschuss für Kranken- und Pflegeversicherung in Höhe von 109 Euro. Genau wie beim elternabhängigen BAföG ist die Hälfte der Förderung ein Zuschuss, die andere Hälfte ist ein Darlehen, das du zurückzahlen musst. Die Aufforderung zur Rückzahlung erhältst du rund viereinhalb Jahre nach Ende der Regelstudienzeit. Mit der Rückzahlung beginnen musst du fünf Jahre nach Ende dieser Förderungshöchstdauer. Es gibt auch die Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung.