Solidarität mit den Kolleg:innen in Belarus

22.07.2021 | Nach der Präsidentschaftswahl 2020 protestierten Hunderttausende in Belarus gegen die Fälschung des Ergebnisses. Mehr als 30.000 Menschen wurden im Zuge der Proteste festgenommen, über 400 Menschen befinden sich noch in politischer Haft. Darunter Studierende und Gewerkschafter:innen, die sich friedlich für ein Ende der Gewalt, die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen, faire Neuwahlen und die Befreiung der politischen Gefangenen einsetzen. Die IG Metall steht solidarisch an ihrer Seite.

Foto: Frank Rumpenhorst

Eine treibende Kraft bei den Protesten sind Vertreter*innen der belarusischen Studierendenvertretung. Unlängst wurden in einem Schauprozess die Urteile gegen zwölf Studierende gefällt: 2,5 Jahre Haft in Strafkolonien. Darunter auch Alana Gebremariam, Vorstandsmitglied der belarusischen Studierendenvertretung und Mitglied des Koordinierungsrates der demokratisch gewählten Präsidentin Sviatlana Tsikhanouskaya sowie erste schwarze Frau, die jemals für die Parlamentswahlen angetreten ist.

Wenn Ihr weitere Informationen zu den inhaftierten Studierenden haben und gleichzeitig wissen möchtet, wie Ihr sie unterstützen könnt, schaut auf die Seite der Belarusischen Nationalen Studierendenvertretung BSA: https://zbsunion.by/studpolitzek/en

Weil sie für ihre Forderungen für vier Stunden die Arbeit niederlegten, wurden die drei Stahlarbeiter Igor Povarov, Alexander Bobrov und Evgeny Hovor (alle Mitglieder der Belarusischen Unabhängigen Gewerkschaft BITU) zu Haftstrafen zwischen zweieinhalb und drei Jahren verurteilt. Die Polizei verwüstete außerdem das Büro der Radio-Elektronik-Gewerkschaft REP, einer Partnergewerkschaft der IG Metall, nahm Notebooks, Handys, Festplatten und das Geld der Mitarbeiter:innen mit.

Betriebsräte und gewerkschaftliche Vertrauensleute aus vielen Betrieben haben sich bereits mit Unterstützungsbriefen an die Kolleg:innen gewandt und die sofortige Freilassung gegenüber der Botschaft von Belarus in Berlin gefordert. Diese erreicht Ihr übrigens unter der E-Mail-Adresse germany(at)mfa.gov.by.