13.12.2024 | KI-Tools sind mittlerweile auch als Hilfsmittel im Studium angekommen, so das Fazit einer von der Hochschule Darmstadt bundesweit durchgeführten Studie: Studierende wurden anonym befragt, wie KI-Tools im Studium genutzt werden und insbesondere für welche Zwecke.
Das Ergebnis ist, dass 63,2% der Studierenden schon einmal KI-basierte Tools für das Studium genutzt haben oder aktuell nutzen. Dabei ist der Anwendungszweck sehr unterschiedlich, egal ob bei der Themenfindung, beim Datendesign, oder bei der Literaturrecherche. Doch was müssen Studierende bei der Nutzung von KI-basierten Tools beachten?
Bevor überhaupt in Erwägung gezogen wird, KI zu nutzen muss geklärt werden, ob die Anwendung im Rahmen von Prüfungsleistungen überhaupt erlaubt ist. Hier muss zwingend die jeweilige Studien bzw. Prüfungsordnung der Hochschule geprüft werden, denn in letzter Konsequenz drohen Sanktionen wenn rauskommt, dass man ein nicht zugelassenes Tool genutzt hat. Wenn KI-Tools im Prozess des wissenschaftlichen Arbeiten erlaubt sind, sollte man zwingend die vorgegebenen Regeln beachten. Darunter fallen zum Beispiel Zitierregeln oder auch Nachweise von Prompts (ChatGPT) via Screenshot.
Ebenso müssen sich die Studierenden vorher überlegen, welches Ziel mit der Nutzung welches KI-Hilfsmittels erreicht werden soll. So kann beispielsweise das auch von den Studierenden am häufigsten genannte Tool ChatGPT nicht alle Anwendungsbereiche abdecken.
Das bedeutet auch, dass im Vorfeld klar sein muss, auf welcher Datengrundlage Ergebnisse zustande kommen. Zudem müssen Ergebnisse auch auf Richtigkeit überprüft werden. Man sollte sich also nie auf den Ergebnisoutput einer Quelle verlassen. Im schlimmsten Fall kann es sein, dass mit der Nutzung von KI mehr Zeit bei der Erstellung von Arbeiten in Anspruch genommen wird, weil Ergebnisse aufwändiger geprüft werden müssen.
Auch beim Datenschutz muss aufgepasst werden, denn in der Regel liegen die Server der Tools außerhalb der EU, was eine DSGVO-konforme Nutzung quasi unmöglich macht. Ebenso müssen sich Studierende bewusst machen, dass mit den eingegebenen Daten und Anfragen die KI-Modelle weiter trainiert werden. Achtsamkeit gilt insbesondere bei der Eingabe sensibler oder auch urheberrechtsgeschützter Daten.
Klar ist, dass KI-Werkzeuge mittlerweile ein integraler Bestandteil des Studiums sind. Dabei können sie eine sinnvolle Unterstützung beim wissenschaftlichen Arbeiten sein. Damit das gelingt, empfehlen wir, die jeweiligen Angebote der Hochschulen zu nutzen und sich mit den Möglichkeiten diverser KI-Tools auseinanderzusetzen. Zudem finden sich auch viele öffentlich geförderte Programme, Webportale und Übersichten, die eine erste Orientierung geben. Wir verlinken an dieser Stelle zu einer aus unserer Sicht gut aufbereiteten Übersicht zu KI-Tools der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZAHW) und verweisen auf das Virtuelle Kompetenzzentrum Künstliche Intelligenz und wissenschaftliches Arbeiten. Hier finden sich digital aufbereitete Themeninputs (Vorträge, Blogs, Podcasts etc.) , Publikationen und eine umfangreiche Übersicht zu einzelnen Anwendungen.
Auch die IG Metall hat in diesem Bereich einiges zu bieten. Beispielsweise bieten wir auf diversen Netzwerkveranstaltungen (Impulskonferenzen) Workshops zum Thema „Wissenschaftliches Schreiben mit KI“ an. Ebenso beschäftigen wir uns aus betrieblicher Perspektive mit ähnlichen Fragestellungen: Was sind die Möglichkeiten und rechtlichen Grenzen bei der Anwedung von KI im Betrieb? Was bedeutet das für die betriebliche Mitbestimmung? Ein Blick in das Bildungsprogramm lohnt sich, denn studentische Mitglieder können kostenlos an unseren Seminaren teilnehmen.