Eine gute Idee

Gründen aus der Uni heraus – mit deiner Gewerkschaft an deiner Seite

Du hast deinen Abschluss bald in der Tasche? – Und dann? Master, Gap Year, Berufseinstieg? Wie wäre es, wenn du gleich dein*e eigene*r Chef*in wirst? Gründen aus der Universität heraus ist eine tolle Chance auf Selbstständigkeit und bietet einige Vorteile. Man kann ja zumindest einmal darüber nachzudenken.

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Vorteile

Das Studium kann eine gute Zeit für die Gründung eines erfolgreichen Unternehmens sein. Denn – abhängig vom Studiengang – kann die Selbstständigkeit dein Studium sogar perfekt ergänzen, zum Beispiel, indem du ein konkretes Problem oder eine innovative Idee zum Thema deiner Abschlussarbeit machst. Ein weiteres Pro-Argument ist, dass du wahrscheinlich nie wieder so viel Freiheit in Bezug auf die Zeiteinteilung hast. Allerdings brauchst du ein gutes Zeitmanagement, damit du deine Vorlesungen und Seminare mit deinem Gründungsvorhaben unter einen Hut bringst. Noch ein Pluspunkt ist, dass du keine Bewerbungen schreiben musst, weil du nach deinem Abschluss direkt in deinem eigenen Unternehmen arbeiten kannst.

Gründungsidee und Umsetzung

Um mit einer Gründung zumindest die Chance auf Erfolg zu haben, solltest du deine Gründungsidee zunächst auf Herz und Nieren prüfen:

  1. Was ist Gegenstand deiner Geschäftsidee?
  2. Wie gestalten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für dein Business?
  3. Wo und wie kannst und solltest du deine Unternehmertätigkeit planen und aufnehmen?
  4. Was sagen die Wettbewerbsbedingungen?
  5. Wer sind deine Lieferanten und deine potenzielle Zielgruppe?
  6. Welche finanziellen Mittel benötigst du zum Start und zur Überbrückung der Anlaufphase?

Besprich dein Vorhaben im Vorfeld auch kritisch mit Freund_innen und Familie. Wiege Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken möglichst realistisch gegeneinander ab. Und ein bisschen Mut braucht es am Ende natürlich auch immer.

Ist die Entscheidung gefallen, unterscheiden sich die nun folgenden Gründungsschritte für Studierende nicht von einer herkömmlichen Gründung:

  • Genehmigungen und ggf. Gewerbeerlaubnis einholen
  • Formale Gründung: Finanzamt, Gewerbeanmeldung
  • Geschäftskonto eröffnen
  • Krankenversicherung wählen
  • Schutzrechte anmelden (Namens- und Produktrechte)
  • Buchhaltung & Steuerplanung

Finanzierung

Für studentische Gründer*innen gibt es das EXIST-Stipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), das 1.000 Euro monatlich für den Lebensunterhalt umfasst. Darüber hinaus fördern aber auch viele Unternehmen, Bundesländer und Hochschulen den studentischen Schritt in die Selbstständigkeit. Universitäten und Fachhochschulen beispielsweise unterstützen Gründungsideen ihrer Studierenden oft mit umfangreichen Beratungsangeboten und kostenlosen Coachings. Der ausgeprägten „German Angst“ davor, zu scheitern, ist zu entgegnen, dass man während der Uni-Zeit eh meist wenig zur Verfügung hat. Je weniger Geld einem für die Gründung zur Verfügung steht, desto geringer ist auch das Risiko, viel Geld zu verlieren.

Netzwerke

Universitäten und Fachschulen sind zudem auch gute Netzwerke. Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen freuen sich über zielstrebige Studierende und sind meist gut untereinander vernetzt, auch mit Unternehmen und Verbänden und können dir unter Umständen hilfreiche Kontakte vermitteln. Auch regional ausgerichtete Gründungsinitiativen können helfen: Sie bieten Beratung, Zugang zu Netzwerken, Austauschmöglichkeiten zu anderen Gründer*innen und Nutzungsrechte für bestehende Infrastrukturen der Universitäten.

Gewerkschaft

Wir als IG Metall sind auch für Solo-Selbstständige da und bieten dir jede Menge Vorteile. Als Gewerkschaft sind wir aktiv in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, der Stahlindustrie, in den Branchen Textil und Bekleidung, Holz und Kunststoff, in der IT-Branche sowie im Handwerk, zum Beispiel im Kfz- und Elektrohandwerk. Mit unseren Leistungen sind wir ein verlässlicher Partner für dich – egal ob Beratung, Weiterbildung oder juristische Unterstützung in Arbeitsfragen, zum Beispiel, wenn der Auftraggeber nicht zahlt. Auch über die Auswirkungen der Selbstständigkeit auf BAföG, Krankenversicherung & Co berät dich deine IG Metall-Geschäftsstelle vor Ort.

Das Ganze gibt es für ein Prozent deines durchschnittlichen Bruttoeinkommens – so hoch ist der Gewerkschaftsbeitrag pro Monat. Wie schnell und umfassend sich das lohnt, kannst du unter Links noch einmal im Detail nachlesen.